Haus

Ein niederländisches Paar sind die ersten Mieter dieses felsenförmigen 3D-gedruckten Hauses

3D-gedruckte Häuser haben in den letzten Jahren Schlagzeilen gemacht, waren jedoch meist eher konzeptionell als praktisch. Jetzt ist ein felsenförmiges Haus im Vorort Bosrijk von Eindhoven das erste rechtlich bewohnbare Gebäude mit 3D-gedruckten tragenden Wänden geworden. Am 1. August werden ein pensioniertes niederländisches Paar, Elize Lutz und Harrie Dekkers, offiziell einziehen. „Mein erster Eindruck, als ich das Bild [des Hauses] sah, war wie das eines staunenden Kindes“, erinnert sich Elize. „Es ist ein Märchenhaus – ein gigantischer Felsen!“

Das niederländische Paar Elize Lutz (70) und Harrie Dekkers (67) sind die Mieter des 3D-gedruckten Hauses nahe des Beatrix-Kanals in Eindhoven. Am 30. April erhielten sie ihren digitalen Zugangsschlüssel, und am 1. August ziehen sie offiziell ein. Die pensionierten Einzelhändler aus Amsterdam bewarben sich auf den sechsmonatigen Mietvertrag, nachdem eine Ausschreibung veröffentlicht wurde. Sie zahlen 800 € im Monat – etwa die Hälfte des Marktwerts.

Das zweischlafzimmerige Bungalow ist Teil von Projekt Milestone, das darauf abzielt, die weltweit ersten 3D-gedruckten Häuser zu schaffen, die die gesetzlichen Bauanforderungen erfüllen und bewohnbar sind. Während der sechsmonatigen Mietzeit wird das Paar ihre Erfahrungen dokumentieren, um die Zukunftsfähigkeit dieser Bauweise zu testen.

Ein niederländisches Paar sind die ersten Mieter dieses felsenförmigen 3D-gedruckten Hauses

„Es wird mir Freude bereiten, unsere Wohn-Erfahrungen zu teilen“, sagt Elize. „Ich schreibe Tagebuch und beschreibe gern unsere täglichen Erlebnisse.“

Ein niederländisches Paar sind die ersten Mieter dieses felsenförmigen 3D-gedruckten Hauses

Das Haus bietet 94 Quadratmeter Wohnfläche, einschließlich eines offenen Wohn-, Ess- und Küchenbereichs sowie zwei Schlafzimmern. Große Fenster fluten das Innere mit natürlichem Licht. Die eingebaute Küche und das Badezimmer wurden vor Ort installiert, ebenso wie Fenster, Bodenbeläge, Dach und andere abschließende Details.

Foto: Bart van Overbeeke

Ein riesiger Roboterarm mit einer Düse druckte das Haus nach dem Plan eines Architekten aus einem speziell entwickelten Beton, der in Schichten gedruckt wird. Laut den Entwicklern bietet das Drucken mit Beton viele Vorteile gegenüber traditionellen Bauweisen, darunter die Möglichkeit, interessante Formen ohne Schalungen zu schaffen, einen schnelleren Bauprozess und die gleichzeitige Erstellung von Verstärkungen und Öffnungen.

Das Haus wurde in 24 Sektionen gedruckt, die größte wiegt 12 Tonnen und ist 2,5 Meter hoch. Die Teile wurden per Lkw zur Baustelle transportiert und auf einem Fundament befestigt. Die restlichen Arbeiten, einschließlich Fenster, Türen und Dach, wurden vor Ort abgeschlossen.

Das Projekt wird von Teilnehmern der Technischen Universität Eindhoven, der Firma Saint-Gobain Weber Beamix, dem Ingenieurbüro Witteveen+Bos und der Baufirma Van Wijnen durchgeführt. Das Land wurde von der Stadt zur Verfügung gestellt, und die Häuser werden von einem Wohninvestor gekauft und vermietet, um ihre Eignung zu testen.

Foto: Bart van Overbeeke

Das Projekt Milestone erforscht auch ungewöhnliche Bauformen, die nur durch den Einsatz von 3D-Druck möglich sind. Die kurvige, felsenartige Form des ersten Hauses wäre mit herkömmlichen Methoden kostspielig und schwierig zu realisieren.

Das Haus verfügt über eine Energieeffizienzkennzahl von 0,25 und ist somit äußerst energieeffizient. Dennoch sehen die Entwickler weiteres Verbesserungspotenzial, z. B. die Reduzierung des Betonverbrauchs, um den CO2-Fußabdruck zu minimieren.

Die Erfahrungen mit diesem Haus sollen in den Bau von vier weiteren Häusern einfließen, die Teil der Milestone-Gemeinschaft werden. Jede neue Immobilie wird die Bauweise weiter vorantreiben, und das fünfte Haus, ein dreistöckiges Familienhaus, soll vollständig vor Ort gedruckt werden.

„Die Kosten für das erste Haus sind hoch, aber wir haben viel gelernt“, sagt Bas Huysmans, CEO von Weber Benelux. „In Zukunft wird der 3D-Betondruck dazu beitragen, den Bau schneller, günstiger und nachhaltiger zu machen.“

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