Zwei Dächer, ein First – und das A-Frame-Haus ist vollständig. Seitenwände sind nicht vorhanden. Ein A-Frame-Haus ist eine seltene Bauform, bei der das Satteldach fast bis zum Boden reicht. Wie der Name bereits andeutet, besteht das Haus ausschließlich aus einem Satteldach. Die beiden Stirnseiten eines A-Frame-Hauses bilden die typische dreieckige Giebelstruktur, die häufig mit bodentiefen Fenstern ausgestattet ist. Diese lassen viel Tageslicht herein und bieten, je nach Standort, eine herrliche Aussicht. A-Frame-Häuser haben meistens ein bis zwei Stockwerke. Dank der Bewegung für kleine Häuser erleben diese naturverbundenen, dreieckigen Häuser derzeit eine Renaissance.
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Was ist ein A-Frame-Haus?
Die einfache Bauweise von A-Frame-Häusern hat ihre Ursprünge im Mittelalter. Ursprünglich fand man diese Bauweise in ländlichen Regionen als einfache Hütten oder Ferienhäuser. In den sechziger und siebziger Jahren wurde der Baustil in den Vereinigten Staaten als Ferienhaus sehr populär. Eines der bekanntesten modernen A-Frame-Häuser entwarf der amerikanische Architekt Rudolf Michael Schindler im Jahr neunzehnhundertvierunddreißig für eine schneereiche Region am Lake Arrowhead in Kalifornien.
In Deutschland sind A-Frame-Häuser als „Dreieckhäuser“ bekannt und erfreuen sich besonders in Ferienregionen großer Beliebtheit. Vor allem in den Seenlandschaften Mecklenburg-Vorpommerns, im Harz, im Thüringer Wald oder im Erzgebirge findet man diese besondere Bauweise. Sie werden oft als Ferienhäuser genutzt, da sie eine enge Verbindung zur Natur ermöglichen und sich gut in bewaldete oder ländliche Landschaften einfügen.
Vorteile von A-Frame-Häusern
- Zeitloser Stil: Die A-Frame-Konstruktion schafft eine behagliche Atmosphäre mit schrägen Wänden und Raum für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.
- Einfache Bauweise: Der geringere Planungsaufwand führt zu niedrigeren Baukosten.
- Natürliche Materialien: Holz als Hauptmaterial sorgt für ein angenehmes Raumklima und gute Isolationswerte.
- Energieeffizienz: Die großen Dachflächen bieten Platz für Solaranlagen und reduzieren die Heizkosten.
- Natürliches Licht: Bodentiefe Fenster in den Giebelwänden lassen viel Tageslicht hinein und ermöglichen eine gute Belüftung.
- Überdachte Terrasse: Ein großzügiger Dachüberstand bietet Schutz vor Regen.
Nachteile von A-Frame-Häusern
- Begrenzter Wohnraum: Schrägen reduzieren die Fläche mit ausreichender Stehhöhe.
- Herausforderungen bei der Einrichtung: Die Schrägen erschweren die Möbelaufstellung und das Anbringen von Bildern.
- Einschränkungen durch Bauvorschriften: Die Bauweise entspricht nicht in allen Regionen den Vorschriften, beispielsweise in Bezug auf die Traufhöhe.
- Berechnung der Wohnfläche: Räume mit einer Deckenhöhe unter einem Meter werden nicht als Wohnfläche berücksichtigt. Bereiche mit einer Deckenhöhe zwischen einem und zwei Metern zählen nur zur Hälfte als Wohnfläche.
Kosten eines A-Frame-Hauses
Im Vergleich zu herkömmlichen Häusern sind A-Frame-Häuser eine kostengünstige Wahl. Da sie fast vollständig aus Dachflächen bestehen, ist der Planungsaufwand geringer. Fertig gebaute Modelle kosten ungefähr zweitausend Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen die Kosten für das Grundstück, die je nach Region in Deutschland stark variieren können. Die niedrigen Energiekosten und der Einsatz erneuerbarer Energien können die laufenden Kosten zusätzlich reduzieren.
A-Frame-Häuser in Deutschland: Ein besonderer Lebensstil
In Deutschland werden A-Frame-Häuser oft in landschaftlich reizvollen Regionen errichtet, die zur Entspannung und Naturverbundenheit einladen. Ihre Form ist ideal für Gebiete mit Schneefall, da die steilen Dächer verhindern, dass sich Schnee ansammelt. Gleichzeitig bleiben sie im Sommer angenehm kühl, da warme Luft nach oben steigt. Dieser Baustil ist besonders bei Menschen beliebt, die sich eine enge Verbindung zur Natur wünschen, und eignet sich hervorragend als Ferienhaus oder für Menschen, die sich ein minimalistisches und naturnahes Leben wünschen.