Einführung
Dieser Artikel soll die Diskussion der Heftbesprechungen im Digedags-Forum unterstützen und bietet eine detaillierte Übersicht über Staudämme. Hier finden sich auch Links zu weiterführenden Internetseiten, die sich mit dem Thema Staudamm beschäftigen. Die Einleitung und Definitionen sind www.discovery.de entnommen. Hier geht es zur Hauptseite: www.mosafilm.de.
Mit dem Mosaik Nr. 30, „Der Staudamm am Schwarzen Fluss“, führten die Digedags im Mai 1959 den Leser aus der Zukunftsmetropole des Planeten Neos zu einem Staudammprojekt, das dem damaligen Stand der Technologie entsprach. Zeitgleich wurde in der DDR die Rappbodetalsperre in Betrieb genommen.
Table of Contents
Staudämme: Ein altes Prinzip
Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch das Prinzip des Staudamms. Die Wiege der Wasserstautechnik liegt in Mesopotamien. In Jordanien entdeckte man die ältesten archäologischen Funde: Etwa 3.200 vor Christus entstand der Juwa-Damm, der vermutlich zur Schaffung eines Trinkwasserreservoirs diente. Der Fluss, den er einst staut, ist heute verschwunden, doch die Ruinen des Juwa-Damms haben überdauert.
Sinn und Zweck von Staudämmen
Ein Staudammbauwerk dient als Barriere gegen einen Fluss oder eine Strömung. Hauptzwecke sind der Hochwasserschutz und die Schaffung eines Stauraums zur Wasserspeicherung. Staudämme unterscheiden sich in Bauarten und Nutzungszielen: Gewichtsstaumauern, Bogenstaumauern, Pfeilstaumauern und Aufschüttdämme dienen der Stromgewinnung, Bewässerung, Hochwasserschutz und Brauchwasserregulierung.
Eine Talsperre ist ein Staudamm, der direkt in ein Flusstal gebaut wird und dieses vollständig absperrt. Wissenschaftler, Ökologen, Politiker und Nachbarstaaten diskutieren über den Wirkungsgrad, die ökologischen Auswirkungen und die Effizienz von Staudämmen, insbesondere im Hinblick auf erneuerbare Energien wie Wasserkraft.
Großstaudämme
Staudämme werden seit Jahrtausenden gebaut. Laut der Internationalen Kommission für Großstaudämme (ICOLD) gilt ein Damm als Großstaudamm, wenn er mindestens 15 Meter hoch ist oder ein Speichervolumen von über 3 Millionen Kubikmetern aufweist. Nach dieser Definition gibt es weltweit über 45.000 Großstaudämme.
Typen von Staudämmen
Staudämme unterscheiden sich nach Form und Material:
Gewichtsstaumauer
Gewichtsstaumauern sind stabile Betonstrukturen mit dreieckigem Querschnitt. Ihr Eigengewicht reicht aus, um den Wasserdruck zu widerstehen. Sie sind besonders beständig und erfordern wenig Wartung. Ein Beispiel ist die Staumauer von Grande Dixence in der Schweiz, die 284 Meter hoch ist.
Bogenstaumauer
Bogenstaumauern wölben sich bogenförmig gegen das Wasser und leiten die Kraft auf die Talflanken. Diese Konstruktionen sind ästhetisch ansprechend und effektiv, jedoch nur bei engen Talquerschnitten sinnvoll.
Pfeilerstaumauer
Pfeilerstaumauern bestehen aus Pfeilern, die den Wasserdruck in den Untergrund ableiten. Diese Konstruktionen sparen Beton ein, sind jedoch kostenintensiver in der Herstellung.
Aufschüttungen
Aufschüttdämme bestehen aus Erde oder Fels und sind besonders in breiten Tälern verbreitet. Ein Beispiel ist der Assuan-Staudamm in Ägypten.
Nutzen von Staudämmen
Staudämme dienen mehreren Zwecken:
Trink- und Brauchwasserversorgung
Staudämme sichern die Wasserversorgung, insbesondere in trockenen Perioden. Sie ermöglichen auch die Bewässerung in der Landwirtschaft.
Hochwasserschutz
Staudämme schützen vor Hochwasser, indem sie Wasser in Speicherseen regulieren. Dies ist besonders in hochwassergefährdeten Gebieten wichtig.
Stromerzeugung
Wasserkraftwerke erzeugen elektrischen Strom. Sie nutzen die Bewegungsenergie von strömendem Wasser zur Turbinenbetreibung. Es gibt Laufwasser- und Speicherwasserkraftwerke sowie Pumpspeicherkraftwerke.
Pro und Kontra Großstaudämme
Gründe für den Staudammbau
Staudämme bieten ökonomische Vorteile, fördern die Regionalentwicklung und sichern die Wasserversorgung. Entwicklungsländer erhoffen sich durch den Bau von Staudämmen wirtschaftliche Fortschritte.
Gründe gegen den Staudammbau
Kritiker bemängeln die Zerstückelung von Flüssen und die Zerstörung von Ökosystemen. Sie fordern dezentralisierte und effizientere Lösungen zur Wasser- und Energieversorgung. Nationale Konflikte und Umsiedlungen von Menschen sind ebenfalls problematische Aspekte.
Staudämme sind komplexe Bauwerke mit vielfältigen Nutzen und Herausforderungen. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Wasserversorgung, dem Hochwasserschutz und der Stromerzeugung, sind jedoch auch umstritten. Es ist wichtig, die ökologischen und sozialen Auswirkungen sorgfältig abzuwägen, um nachhaltige Lösungen zu finden.
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